Meine Malerei ist in der Gestaltung und Farbgebung vielfältig und stark beeinflusst durch meine Emotionen während des Malens. Meistens arbeite ich spontan ohne vorherige Planung. Ich bevorzuge die abstrakte Malerei. Gegenständliches versuche ich zu verfremden. Ich lege mich stilistisch nicht fest und experimentiere gern mit dem mir zur Verfügung stehenden Material. Die Verwendung von Farben und unterschiedlichen Techniken entstehen aus der Bewegung und aus der Auseinandersetzung mit ihnen während meiner Arbeit. So entstehen Materialbilder, Collagen, reine Acryl- und Ölbilder, je nach "Lust und Laune" oder Ergebnis der "Auseinandersetzung" mit der Malerei, der Form und der Farbe. Durch Spachteln, Spritzen und Farbe gießen ereignet sich etwas beim Schaffen meiner Bilder.
Inspiration ist in der abstrakten Malerei alles. Diese Malerei ist äußerst spannend, fordert Ideen, Fantasie und Kreativität und ist eine sehr individuelle Malerei. Ich betrachte sie als eine sehr persönliche Mitteilungsform. Durch den Ausdruck von Emotionen und Spontaneität entstehen Bilder, die den Betrachter in die Welt der Farben und Formen entführen und zu eigenen Emotionen verführen sollen. Die abstrakte Malerei kann auf keine Vorbilder aus der Natur zurückgreifen.
Jedes Bild hat einen bestimmten, eigenen Entstehungsprozess durchgemacht. Wenn ich vor einer weißen Leinwand oder einem leeren Blatt stehe, weiß ich noch nicht, wie das Bild aussehen wird. Zunächst grundiere ich den Bildträger farbig. Bei der Herstellung von Materialbildern folgt dann die lose Anordnung der Gegenstände, die später, wenn sie "richtig" liegen, und die Komposition harmonisch scheint, auf dem Untergrund befestigt werden. Die Farb- und Formenvorstellung sind die nächsten Schritte. Nach diesen Vorbereitungen kann die Komposition völlig gegenstandslos werden oder eine stark verfremdete Realität sein, reduziert auf das in meiner Vorstellung Wesentliche. Wegen der fehlenden konkreten Abbildungen stellen die Farben und die Formen das Wesentliche in der abstrakten Malerei dar. Geometrische, grafische und auch freie Formen finden allein oder in beliebiger Kombination Verwendung. Bei der Farbwahl kommt es nicht nur auf die Farbe selbst an, sondern auch auf ihre Kombination mit anderen Farben und auf die Wirkung in der Harmonie oder im Kontrast. Die Wahl und die Kombination der Farben ist, wie schon erwähnt, von der Stimmung abhängig.
Die von vielen Menschen häufig bevorzugte Lieblingsfarbe Blau, ist auch meine Lieblingsfarbe. Sie erzeugt in mir angenehme Empfindungen von Ruhe und Kühle, ist frisch und besänftigend zugleich. Die Farbe Rot signalisiert Leben und Stärke, steht für Liebe und Leidenschaft. Sie weist allerdings auch auf Gefahr und Aggression hin. Rot wirkt anregend, kann aber ein Bild, bei bestimmter Tonwahl und richtiger Farbdosierung, durchaus auch ruhig und besänftigend erscheinen lassen. Wie das Abendrot kann ein Bild durch die Wahl und die Kombination der Rottöne angenehm auf den Betrachter wirken. Andererseits birgt Rot auch die Gefahr, in einem Bild viel Unruhe zu bewirken, so wie ein Abendrot durch die Wahl anderer Rottöne Bedrohung ausstrahlen kann. Die Wirkung der Farbe Gelb hängt stark von ihrer Farbtemperatur ab. Ein Gelb mit Anteilen von Grün kann starke negative Empfindungen erzeugen, wie sie in der Redewendung "gelb vor Neid" ihren Ausdruck findet. Ein Gelb mit einem hohen Rotanteil, wie in meinen Bildern, erzeugt Gefühle von Wärme und Geborgenheit, die zu Meditation und Entspannung auffordern. Die Farbe Weiß signalisiert Klarheit und setzt im Bild Distanz zu anderem. Sie unterstreicht die Farbigkeit anderer Töne, wirkt ausgleichend und bereichernd.
Bei der Herstellung meiner Bilder greife ich auf verschiedene Techniken zurück. Da ist zunächst die Abtropftechnik, das so genannte Dripping. Hierbei werden die Leinwände oder Papiere auf dem Boden bearbeitet. Auf den vorbereiteten Untergrund werden Farben getröpfelt. Dazu wird die zähflüssige Farbe mit einem Pinselstiel langsam über die Leinwand geführt ohne den Malgrund zu berühren. Dabei läuft die Farbe auf das entstehende Bild. Durch das Fließen der Farbe entstehen Bildstrukturen. Um ein Ineinanderfließen der Farben zu vermeiden, muss jeder Arbeitsgang getrocknet sein. Andererseits verwende ich auch flüssigere Farbe, lasse sie in größeren Tropfen auf den Bildträger gleiten, hebe das Bild an und drehe es in der Vertikalen, so dass dabei die Farbe aus den Farbflecken auslaufen kann. Auch dabei kann ich das Fließen der Farbe steuern und es entstehen auf diese Weise Bildstrukturen.
Mit Hilfe der Abziehtechnik entstehen meine Spachtelbilder. Die Farbe gebe ich dafür direkt auf die Leinwand und ziehe mit einem Spachtel die überschüssige Farbe wieder ab. Beim Arbeiten mit einer Palette sind mit dieser Methode auch mehrere Farben gleichzeitig abziehbar. Ich nehme sie zu zweit oder dritt von der Palette auf den Spachtel und ziehe alles zusammen über die Bildfläche. Die Farben vermischen sich bei dieser Vorgehensweise und es kommt zu interessanten Farbmischungen und Farbspuren. Die abgezogene Farbe kann an anderer Stelle in das Bild eingearbeitet werden.
Auch Mischtechnik und Collagen lassen sich in der abstrakten Malerei gut anwenden. So wird zum Beispiel das Gefüge eines Spachtelbildes dichter, wenn es mit Ölkreiden übermalt wird. Pastellkreiden oder Ölfarben lassen sich gut mit Acrylfarben kombinieren. Durch die Fähigkeit der Acrylfarben Zusätze wie z.B. Sand aufzunehmen, ergeben sich vielfältige Möglichkeiten zur Oberflächengestaltung. In die verwendete Farbe oder in die Strukturpaste können mit Kamm, Pinselstiel oder anderen beliebigen Gegenständen Motive und Ornamente gestaltet werden. Einige Bilder habe ich mit Seiden- oder Architektenpapier gestaltet. Diese Papiere tränke ich zunächst mit Acrylbinder oder Leim und fixiere sie auf dem Untergrund. Dabei können bereits erste Formen gelegt werden. Ist die Komposition fertig, kommt die Farbe ins Spiel. Dabei kann es geschehen, dass die Untergrundfarbe, die ich zunächst gewählt hatte, am Ende überhaupt nicht mehr zu sehen ist. Bei meinen Collagen bin ich sehr unterschiedlich vorgegangen. Bei einigen Bildern habe ich auf das weiße Blatt Bänder, Pappen, bemalte Papiere, Gips oder ähnliches Material gelegt, andere sind erst grundiert und dann "beklebt" worden. Durch eine ungezwungene Anordnung der Gegenstände ergibt sich eine fantasievolle Komposition, die nun auch farbig ausgestaltet werden kann.
Meine Landschaftsbilder sind aus Gefühlen und Gedanken heraus entstanden, sie sind nicht Abbild einer empfundenen Realität. Durch Strukturen, starken und leichten Farbauftrag oder Kontraste versuche ich, meine Stimmung in die Landschaftsbilder zu bringen. Manchmal muss ich mich entscheiden, ob ich einem Motiv oder der Farbe mehr Aufmerksamkeit schenken will. Bei einem großen Teil meiner Landschaftsbilder habe ich mich für die Farbe entschieden. Auch ist es für mich spannender, mit Lichtreflexen das Bild zu strukturieren und zu gestalten, als das Umfeld darzustellen. Die Landschaften, die ich male, sind nicht gegenständlich sondern nur durch Farbe, Form und Struktur sichtbar. Ich habe bewusst auf Details verzichtet und mich durch meine eigene Spontaneität leiten lassen. Das verleiht dem Motiv oft mehr Ausdruck, als ein perfekter Malauftrag. Landschaften zu malen, ist für mich ein emotionales Erlebnis. Diese Malerei ermöglicht mir, Fantasie und Gefühle auszuleben und mein inneres Empfinden auf Papier oder Leinwand zu bringen. Unterstützt werden Fantasie und Gefühl durch meditative Hintergrundmusik. Meine Landschaftsbilder wirken durch ihre Schlichtheit und sind homogene Gebilde, Symphonien aus Farbe und Formen, die zu einem ausgeglichenen Gefüge zusammengeführt sind. Die Landschaften sind im Atelier und nicht vor der Natur entstanden. Es gibt dafür keine Vorlagen, außer den Bildern in meinem Kopf.
Bei allen meinen Bildern suche ich die Titel erst, wenn sie für mich fertig scheinen. Bei dieser abschließenden Betrachtung versuche ich, anhand der Formen und Farben, einen Titel zu finden, mit dem ich oder später der Betrachter etwas assoziieren kann. Das Verhältnis zum Assoziierten bleibt jedem Betrachter frei, die Bedeutung allerdings ist greifbar. Vor allem bei den abstrakten Bildern ist ein Titel eine Interpretationshilfe für den Betrachter.


Meine Tonarbeiten entstehen in einer Tonwerkstatt in Hannover. Dort arbeite ich an den entstehenden Skulpturen und anderen Objekten sowohl als Bild-Hauer als auch als Ton-Bildner. Ein Bildhauer wird im allgemeinen als jemand verstanden, der mit Hilfe von Hammer und Meißel von einem vollen, unbearbeiteten Werkstoff z.B. Stein, Holz, usw. Teile abschlägt. Durch diesen Arbeitsprozess entwickelt sich im Laufe der Zeit seine Skulptur, die fast immer nach einem Entwurf gearbeitet wurde. Möglicherweise entsteht aber auch durch das vorgegebene Material eine abstrakte Skulptur z.B. durch eine bestimmte Holzmaserung, die besonders herausgearbeitet wird, je nachdem was das Auge sieht. Ein Teil meiner Tonskulpturen entwickelt sich auch auf diese Weise, nur habe ich meine Entwürfe als Bild meist im Kopf und nicht als Skizze auf Papier notiert. Auch arbeite ich nicht mit Hammer und Meißel, sondern mit einem Messer und verschiedenen Schlingen, durch die das Material von dem Tonblock abgetragen wird. Für den Fall, dass ich zuviel "abgeschlagen" habe, besteht bei der Tonverarbeitung, anders als bei Holz und Stein, die Möglichkeit des wieder Ansetzens. Und damit greift diese Arbeitsweise in die Ton-Bildnerei ein.
Als Ton-Bildner modelliere ich meine Objekte. Die Skulptur entsteht durch Hinzufügen von Ton zu Ton, also durch die sogenannte Aufbautechnik oder aber durch die Plattentechnik.
Diese beiden von mir bevorzugten Arbeitsweisen gehören allgemein gesehen in die Bildhauerei, doch im ersten Fall wird "abgeschlagen", im zweiten Fall "hinzugefügt".
Bis meine Objekte jedoch wirklich fertig sind, müssen noch einige Hürden genommen werden. Zunächst unterliegen sie einer Trocknungsphase. Während dieses Prozesses und auch während des anschließenden Brennvorganges können an den Werken noch Schäden auftreten, die nicht mehr reparabel sind. Selbst im Glasurbrand kann der Gegenstand noch unbrauchbar werden. So steht also erst nach Abschluß des letzten Brandes fest, ob eine Skulptur, ein Objekt gelungen ist oder nicht. Und somit ist das Ziel, eine plastisch-körperliche Arbeit zu erstellen, erreicht.
Meine abstrakten Frauenkörper sind tatsächlich bildhauerisch entstanden. Nach dem Trocknungsprozess wurden sie geschrüht und anschließend hochgebrannt. Ich habe hierbei bewusst auf eine Glasur verzichtet, um die Wechselwirkung zwischen dem natürlichen Toncharakter und der abstrakten Form der Skulpturen auf den Betrachter hervorzuheben.
Die Skulpturen für den Gartenbereich dagegen sind glasiert. Sie bestehen aus unterschiedlich geformten Einzelteilen, wie Zylinder, Kugeln, Scheiben, etc., die auf einem Metallstab übereinander zu einer Figur aufgereiht werden. Die Teile sind untereinander beliebig austauschbar, so dass dadurch das Erscheinungsbild der Stelen verändert wird. Sie geben einer grünen Oase durch Farb- und Formenvielfalt eine gewisse Lebendigkeit. Die Stelenteile sind nicht frostsicher und sollten daher vorzugsweise im Winter in entsprechenden Räumen, wie Treppenhäusern oder Wintergärten aufgestellt werden, um in der kalten Jahreszeit auch den Innenräumen einen lebhaften Charakter und Farbigkeit zu geben.


Weiterbildung bei

Dagmar Brandt (Hannover)
Lars Eckert (Wolfenbüttel)
Jan Eeckhout (Hannover)
Ziad El Kilani (Hannover)
Doris Garduhn (Sommerakademie Norden)
Kristina Henze (Barsinghausen)
Robert Kabas (Baden bei Wien)
Prof. Eva Koethen (Universität Hannover)
Prof. Klaus Kowalski (Hochschule Hannover)
Jobst Meyer (HBK Braunschweig)
Kirsten Mosel (Bundesakademie Wolfenbüttel)
Prof. Christoph Rust (Bundesakademie Wolfenbüttel)
Susanne Sauer-Andreae (Hannover)
Katharina Schulz (Sommerakademie Norden)
Ingrid Schuster (Wien)
Prof. E. Strassner (Hochschule Braunschweig)
Prof. Rolf Thiele (Bundesakademie Wolfenbüttel)
Hans-Jürgen Zimmermann (Hannover)